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Einwohnergemeinde Münchenwiler
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Geschichte

Münchenwiler
eine bernische Exklave im Murtenbiet

Die Lage

Münchenwiler liegt auf einer nach Westen sanft abfallenden Krete. Der Dorfkern befindet sich etwa zwei Kilometer südlich von Murten und Rund 70 Meter über dem Spiegel des Murtensees. Münchenwiler wird von den freiburgischen Gemeinden Murten, Cressier und Courgevaux umgeben (Salvenach und Courlevon haben per 1.1.2016 mit Murten fusioniert), gehört politisch aber zur Region Bern-Mittelland.


Die historische Entwicklung

Münchenwiler wird erstmals im Jahre 1080 erwähnt, als Gerold und Rudolf von Vilar ihren Erbbesitz dem Kloster von Cluny schenken. Cluny errichtet in den folgenden Jahren ein Tochterklösterchen, das Priorat Vilar les Moinos. In der Mitte des 12. Jahrhunderts entsteht die Klosterkirche.
 
Durch päpstlichen Erlass wird im Jahre 1484, also kurz nach dem Burgunderkrieg, das Priorat dem bernischen Vincenzstift einverleibt. Im selben Jahr wird aus dem Murtenbiet eine bernisch/freiburgische Gemeine Herrschaft.
 
Nach wiederholten Reibereien zwischen Murten und Münchenwiler verfügt Bern im Jahre 1527, dass künftig Gerichtshändel nicht mehr in Murten, sondern vor dem nächsten bernischen Gericht in Biberen auszutragen seien; Münchenwiler gelangt damit definitiv zum Kanton Bern.
 
Im Jahre 1528 hält die Reformation Einzug, zwei Jahre später wird das ehemalige Priorat zum Staatsbesitz. Mit dem Verkauf an den Schultheissen von Wattenwyl beginnt die Zeit der weltlichen Herrschaften unter einem Herrschaftsherrn, die bis 1798 andauert. Während dieser Zeit werden Kirche und Kloster zum Teil abgebrochen und zu einem Herrschaftssitz umgebaut.
 
Im Jahre 1798 werden Münchenwiler und Clavaleyres dem Kanton Freiburg zugeteilt. Nach langen Auseinandersetzungen zwischen Bern und Freiburg und einem Entscheid der eidgenössischen Tagsatzung kehren die beiden Gemeinden Ende 1807 zum Kanton Bern zurück.
 
Bis 1932 bleibt die bernische Adelsfamilie von Graffenried im Besitze der Schlossherrschaft, die sie schon 1668 erworben hat. Von einem neuenburgischen Konsortium geht die Schlossliegenschaft im Jahre 1943 an den Staat Bern über, der sie seit dem Jahre 1954 der bernischen Volkshochschule als Kurszentrum zur Verfügung stellt. In den Jahren 1986 - 1989 ist die Schlossliegenschaft von Grund auf neu- und umgestaltet worden; sie dient seither, unter Führung des Berner Volkshochschulverbandes, als Kurs- und Schulungszentrum für die öffentliche Hand und die Privatwirtschaft.


Münchenwiler heute

Die wirtschaftliche Kraft und die Tüchtigkeit der Bewohner einer Ortschaft werden oft an der baulichen Entwicklung gemessen. Erst in neuerer Zeit hat man vielerorts gemerkt, dass das Wohl der Bürger nicht unbedingt in einer schnellen Entwicklung begründet liegt. Zum Glück ist es unserer Gemeinde, trotz der Nähe zu Murten als dem wirtschaftlichen Zentrum der Region, gelungen, die bauliche Entwicklung in Grenzen zu halten und die Neuzuzüger in das Dorfleben zu integrieren. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass dies auch in Zukunft nicht anders sein wird.
 
Münchenwiler zählt heute ungefähr 560 Einwohner, während es noch vor nicht so langer Zeit nur 280 waren. In der Gemeinde stehen nur wenige Arbeitsplätze zur Verfügung, so dass die Wegpendler weit überwiegen. In der Landwirtschaft sind noch etwa 5 % der Bevölkerung tätig.
 
Unsere Gemeinde führt eine zweistufige Primarschule (1.-3. und 4.-6. Klasse). Ab der 7. Klasse wird die Orientierungsschule in Murten besucht. Seit 1989 beginnt das Schuljahr in Münchenwiler wie in Murten zur gleichen Zeit, nämlich im Spätsommer.
 
Für die vorschulpflichtigen Kinder stehen in Jeuss (Gemeinde Murten) ein Kindergarten und eine Spielgruppe zur Verfügung; für den Kindergarten wird der Transport durch die Gemeinde organisiert. Weiterführende Schulen (Gymnasium, Handelsschule, Berufsschulen) können in Freiburg oder Bern besucht werden.
 
Zusammen mit Courgevaux besitzt Münchenwiler eine Bahnstation an der Linie Freiburg-Murten-Neuenburg. Zwei Buslinien (Murten-Gümmenen und Murten-Courtepin) bieten ein zusätzliches Angebot im öffentlichen Verkehr.